Freitag, 14. August 2009 13:07
Aus aktuellem Anlass – am 17.08.09 erscheint, von vielen bereits erwartet, das neue Buch von Rüdiger Safranski: Goethe und Schiller. Geschichte einer Freundschaft (Hanser Verlag) – veröffentlichen wir hier und heute, gleichsam als ›Vorabdruck‹, eine Rezension dieser Novität aus der Kritiker-Feder unseres Autors, Dr. Wolfgang Butzlaff (Kiel). Sie ist Teil des Sammelbandes mit dem Titel »Musensohn oder Rattenfänger. Goethe-Rezeption auf vier Ebenen«, dessen Erscheinen im Oktober 09 auch das Resümee einer lebenslangen Beschäftigung des erprobten Goethe-Spezialisten mit der Klassik anlässlich seines Geburtstags darstellt. Der Band wird im Rahmen einer festlichen Feierstunde zu Ehren des Jubilars/Autors in den Räumen der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek am 31. Oktober 2009 präsentiert.
Die Dioskuren der deutschen Klassik
Verleger und Autoren werden es nicht gerade begrüßt haben, daß 2009 schon wieder Anlaß besteht, die Erinnerung an Schiller aufzufrischen. Sind nicht vor vier Jahren erst anläßlich seines zweihundertsten Todestages umfangreiche Biographien und erhellende Spezialstudien genug erschienen, um jetzt zum zweihundertfünfzigsten Geburtstag des Dichters auf sie zurückgreifen zu können? Hat nicht gerade Rüdiger Safranski mit dem Untertitel »Die Erfindung des deutschen Idealismus« 2004 in seinem Schillerbuch auch das gesamte geistige Umfeld neu aufgearbeitet und ausgebreitet? Innerhalb kurzer Zeit dürften doch kaum so viele bisher unbekannte Einzelheiten von Schillers Leben und Werk hinzugekommen sein, daß ein neues Gesamtbild gerechtfertigt wäre.
Wenn nun der Hanser Verlag trotzdem ein neues Buch von Safranski über die deutsche Klassik herausbringt, so scheint der Titel »Goethe & Schiller. Geschichte einer Freundschaft« tatsächlich etwas Neues zu versprechen. Aber schon bisher konnte keine reine Schiller- oder Goethe-Monographie darauf verzichten, das Verhältnis der beiden Dichter zueinander in aller Ausführlichkeit darzustellen. Safranski hat somit nichts anderes getan, als einen immer schon bekannten, allerdings zentralen Aspekt der Weimarer Klassik zu isolieren. […]