Beitrags-Archiv für die Kategory 'Networking'
Mai
28
Sonntag, 28. Mai 2017 17:31
Sehr geehrte Kunden, liebe R²-Freunde, werte Postillanten!
Kurz vor der Monatswende kommt hier noch ein Hinweis auf den Ultimus und die herzliche(n) Einladung(en) für den Juni, so wird auch der VI zum Wonnemonat!
Am kommenden Dienstag (30.05.17, 20:00 Uhr) gibt es schon – wie die Zeit verfliegt – die Finissage zur Ausstellung »Privado« von Hermann Josef Hack. Der Künstler ist anwesend und steht im Gespräch Rede und Antwort, er berichtet über seine jüngsten Arbeiten und Reisen und möchte uns alle – vor allem natürlich SIE – treffen. Wir freuen uns auf zahlreiche Besucher – die Papierarbeiten können für 100,- €/Blatt erworben werden, die ausgestellten Künstlerbücher sind unverkäuflich. Informationen zum Abend gibt es hier.
Der Juni beginnt in Wort und Ton, es wird poetisch-musikalisch! Unter dem Motto »Absolut Live! Pop & Poesie: Zwei Stimmen, Gedichte und Gesang« bieten wir gleich zwei Termine, damit möglichst alle in den Genuss dieser Veranstaltung kommen können. Ausreden gibt es also (fast) keine! Der Abend findet statt am 10.06. (Samstag), um 19:30 Uhr, die Matinée am 11.06. (Sonntag), um 11:30 Uhr. Gedichte von Heinrich Heine bis Kurt Tucholsky begegnen hier Songs von Tracy Chapman bis Bruce Springsteen. Die vier Akteure bieten alles auf, um ihren Gästen eine wunderbare Zeit zu bescheren. Lassen Sie sich verwöhnen und kommen Sie abends und/oder morgens ins R² – es lohnt sich! Was und wer Sie erwartet, ist hier nachzulesen.
Am 21.06. (Mittwoch) findet um 20:00 Uhr der nächste R²-JazzCube (IV/2017) statt. Rainer Böhm & Norbert Scholly stellen dann ihre neue CD »Juvenile« vor, womit diesmal Freunde von Klavier und Gitarre ganz auf ihre Kosten kommen. Wieder einmal hat Kurator Jens Düppe Hochkaräter ihres Fachs für Sie ins Oberstübchen eingeladen, wir freuen uns auf zahlreichen Besuch! Mehr dazu gibt noch hier zu finden.
Eine besondere Buchpremiere begehen wir dann am 29.06. (Donnerstag), um 20:00 Uhr! Dann kommen nämlich Frank Berzbach und Saskia Wragge zu Ihnen und uns und präsentieren ihre Novität »Die Sprache der Schuhe. Eine kleine Philosophie des Schuhwerks«. Ziehen Sie Ihre Lieblingsschuhe an, kommen Sie zu uns, und lassen Sie sich überraschen, was es alles über Schuhe zu sagen (und zu wissen) gibt. Gelebte Kulturanthroposophie auf nicht ausgetretenen Pfaden. Näheren Informationen können Sie mit und ohne Schuhwerk hier nachgehen.
Alle weiteren Termine finden Sie frisch und aktuell auf der Homepage. Als kleine ‚Dauer-Postille‘ gibt es die R²-App, oder Sie folgen dem R² auch auf facebook, twitter und instagram, dann sind wir noch besser und digitalvital verbunden!
Damit grüßen herzlich und gleichsam aus dem Mai heraus, die Gebrüder Remmel, das R²
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Autor: bernsteinblog
Apr
10
Montag, 10. April 2017 14:45
Zuhause, ein schwieriger Ort // Daniel Schreiber schreibt, der Name ist also Programm. Daniel Schreiber schreibt auch mutig, weil er in eher schwierigen Hinsichten über sich selbst schreibt, aber eben nicht nur. Neben dem hier zu empfehlenden aktuellen Buch, »Zuhause. Die Suche nach dem Ort, an dem wir leben wollen« hat er bereits in einem Vorgänger mit dem Titel »Nüchtern. Über das Trinken und das Glück« gezeigt, dass sich das Erzählen der eigenen Geschichte auf brillante Weise mit der essayistischen Bearbeitung gesellschaftlich relevanter Themen verknüpfen lässt. Dort die eigene und überwundene Geschichte einer Alkoholkrankheit, hier nun die über die Suche – und das Finden – eines eigenen Zuhauses. Gerade diese (sozial-)wissenschaftlich informierten, aber auch sehr persönlichen Berichte über den Sitz der Phänomene im (exemplarisch eigenen) Leben macht das Schreiben von Schreiber so lesenswert. Der aktuelle Titel befasst sich nun mit dem »Zuhause«, also einem Gegenstand, der eben nicht nur topografisch zu fassen ist, sondern vielmehr und auch eine Haltung, ein Bei-sich-Sein, oder auch Ankommen-im-Ich benötigt, um sich zu realisieren. Wie schwierig das im Prozess sein kann, berichtet der Autor im erprobten Changieren zwischen einer recht schonungslosen und deshalb relevanten Selbstreflexion und dem darauf bezogenen Thema. Kapitelüberschriften wie ›Woher die Sehnsucht?‹, ›Die Ausweitung der inneren Geographie‹, oder etwa ›Das zuhauselose Zuhause‹ geben bereits eine Ahnung davon, wie feinfühlig Schreiber auch in diesem Buch wieder zu Werke geht. Das abschließende Kapitel ist gar überschrieben mit ›Die Schönheit der Narben‹ und impliziert damit die lohnende Schwierigkeit eines Ringens um ein gelungenes Zuhause. Der Begriff lebt in Nachbarschaft zu ›Heimat‹ und öffnet damit vor einem größeren Horizont auch andere Perspektiven auf das aktuelle Thema Flucht und Migration. Lesen Sie Schreiber! [AR]
Daniel Schreiber / Zuhause / Hanser Berlin / 139 Seiten / 18,00 Euro // Buch bestellen
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Autor: bernsteinblog
Jan
31
Dienstag, 31. Januar 2017 14:37
Böses aus gutem Haus // In ihrem neuen Buch widmet sich die renommierte Autorin Ingeborg Gleichauf einem Leben zwischen »Poesie und Gewalt« – so der Titel ihrer Biographie über Gudrun Ensslin. Ein Vorwort, 9 Kapitel und ein Nachwort widmet Gleichauf einer bekannten Unbekannten. Viel wurde über die RAF, ihre Mitglieder und die (politischen) Verhältnisse in der Bundesrepublik zu jener Zeit geschrieben. Nicht alles stimmt oder ist zu belegen. So korrigiert die Autorin gleich zu Anfang des Buches das Bild Gudrun Ensslins in der Öffentlichkeit als Schattengestalt mit schwäbisch-provinziellem Pastorentochterhintergrund. Akribisch im Detail und nicht spekulierend, wenn und wo Quellen fehlen, zeichnet sie die Lebensstationen dieser literarisch hochgebildeten Frau nach. Sie webt die Entwicklung eines Individuums kenntnisreich in die Umstände der Zeit und zeigt, wie angreifbar das Gefüge Staat stets ist und bleibt. Ausgehend von den geordneten Verhältnissen am Anfang von Ensslins Leben begleitet der Leser eine Entwicklung, die blanken Terror und streckenweise Ohnmacht des Staates mit sich bringt. Nicht nur für Leser, die diese Zeit miterlebt haben, erweist sich die Lektüre von Gleichaufs Biographie als lohnend, sondern für alle, die feinfühlig auf bestimmte Signale in einer Gesellschaft reagieren. Zeigt sich doch, dass auch vorliegend keine eindeutige Antwort auf die Frage nach dem »Warum« oder »Wieso« gegeben wird bzw. werden kann. Deutlich wird aber das (Gewalt-)Potential, das auch und gerade von Einzelnen ausgehen kann, wenn bestimmte gesellschaftliche Konstellationen auf bestimmte Charaktere stoßen. Zu allen Zeiten staatlicher Organisiertheit gab es stets »Kräfte«, die diese Organisationsform zerstören bzw, ändern wollten – mit allen Mitteln, auch und gerade mit Gewalt. Das hier beschriebene Leben, der Weg Gudrun Ensslins, bietet dem Leser vielerlei Momente der kategorischen Ablehnung, zeigt aber auch, dass es so einfach und eindeutig eben nicht ist. [PR]
Ingeborg Gleichauf / Poesie und Gewalt / Das Leben der Gudrun Ensslin / Klett-Cotta Verlag / 350 Seiten / 22,- € // Buch bestellen
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Autor: bernsteinblog
Nov
05
Samstag, 5. November 2016 10:53
Die Jahrhundert-Gerta // »Wie eine Wiener Jüdin auf der Flucht nach Panama die Nazis austrickste«, so lautet der auf den ersten Blick fast etwas ‚überfüllte‘ Untertitel des neuen Buches der Kölner Journalistin und Autorin Anne Siegel. Um die Fülle dieses Buches zu fassen, bedarf es aber durchaus einiger Worte. Auf vergleichsweise knappem Raum, der Band hätte angesichts der Lebensabenteuer, die dort ausgebreitet werden, sicherlich umfänglicher ausfallen können, schildert die Autorin den wahrhaft spektakulären Weg der Titelfigur (hier besser: Titelheldin): Gerta Stern. Das Leben dieser Gerta Stern zeichnet Siegel über die inzwischen (sogar wenig mehr als) hundertjährige Geschichte seiner Dauer nach. Dabei ist das Buch auf ganz erfreuliche Weise gleich ein Vielfaches: Es ist zunächst eine flott geschriebene Biographie, dabei über Strecken spannender als mancher Krimi und von der Journalistin Siegel sauber recherchiert, es ist auch eine Fluchtgeschichte, also in unseren Tagen sehr aktuell, nebenbei und in Ausschnitten ein höchst informativer Parforceritt durch die deutsche, österreichische und panamaische Kulturgeschichte, vor allem aber, und das macht es besonders lesenswert, eine sehr liebevolle Würdigung eines außergewöhnlichen MenschenLebens!
Gerta Stern wird als Tochter einer der bekanntesten jüdischen Familien Österreichs 1915 in Wien geboren, heiratet den Profifußballer Moses Stern und beschließt im Auge der wachsenden antijüdischen Stimmung mit ihm die Heimat zu verlassen. Die Odyssee, die die beiden über Hamburg nach Panama führt, macht die Autorin zu einer Geschichte, wie sie in der Tat nur das Leben schreiben kann. Eine biographisch versierte Autorin kann solche Geschichten dann aufschreiben und uns Lesern zugänglich machen. Dafür ist Anne Siegel zu danken. Man kann, vom ‚Gegenstand‘ des Werkes auf das Buch schließend, wohl sagen: Gerta ist ein leuchtender Stern – auch am Bücherhimmel des Herbstes 2016. Bitte lesen! [AR]
Anne Siegel / SEÑORA GERTA / Europa Verlag / 214 Seiten / 18,99 Euro // Buch bestellen
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Autor: bernsteinblog
Sep
29
Donnerstag, 29. September 2016 16:59
Der Versuch, Leben zu leben // Man muss nichts über die herausragende Gestalt im Literaturbetrieb zu wissen und doch erfährt man auch einiges über Michael Krüger, den Autor des hier besprochenen Buches – eher Novelle, denn Roman. Die Hauptfigur, ein Ich-Erzähler und beruflich der aussterbenden Gattung Zeitungsarchivar angehörig, erbt ein Mietshaus in privilegierter Lage von München und nutzt diesen Umstand, um sein Leben von Grund auf zu ändern. Er zieht inkognito in eine freie Wohnung seines Hauses, lebt von den Mieteinnahmen und lernt nach und nach die Mitbewohner kennen. Vorgestellt werden u.a. ein junger Derivatehändler, eine notorisch einsame Studienrätin und nicht zuletzt eben auch der Vormieter der eigenen Wohnung: Georg Faust. Ein Dichter, dessen Existenz noch nachhaltig spürbar ist und der nach wie vor sonderbare Post erhält. Neben den amüsanten Begegnungen mit seinen neuen Mitbewohnern, die von Krüger feinfühlig beschrieben werden, wohnt der Leser dem Entschluss des Erzählers bei, in die Haut des ominösen Vormieters zu schlüpfen. Durch die Lektüre der fremden Post inspiriert und fasziniert, kopiert er dessen Schrift, trägt die Gedichte vor, eignet sich das Verhalten eines Schriftstellers an und richtet sich so das fremde als (s)ein eigenes Leben ein. Solches Verhalten geht zwingend nur solange gut, bis das Vergangene das Jetzt einholt: es taucht z.B. eine Nichte des Dichters auf und eine Frau erhebt schwere Plagiatsvorwürfe. Von dem einstigen Vorhaben, sich als freier Philosoph dem sorgenfreien Nichtstun zu widmen, dem Alltag zu entrücken, bleibt nicht viel übrig in diesem Kleinkosmos Mietshaus und Umgebung. Mit diesem „Irrenhaus“ schafft Michael Krüger eine Folie, die mit ihren Formen und Figuren sehr oft auf das zu passen scheint, was wir Leben nennen. [PR]
Michael Krüger / Das Irrenhaus / 192 Seiten / 19,99 € / Haymon Verlag // Buch bestellen
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Autor: bernsteinblog
Sep
15
Donnerstag, 15. September 2016 17:49
Sie hat es wieder getan! Unsere BernsteinFee hat tief in das Töpfchen mit den richtigen Einsendungen gegriffen und die Gewinner von Freikarten für die morgige Veranstaltung mit Rainer Triller ermittelt. Theresa May, die amtierende Premierminsterin Englands, wurde am 01.10.1956 als Theresa Mary Brasier geboren. Das wussten und freuen sich nun über 2×2 Karten: Susanne Kössendrup samt Begleitung und ein Gewinner, der sich lieber anonym, also hier ungenannt freuen möchte. Wir wiederum freuen uns zwar besonders auf und über die Gewinner von unserem BernsteinQuiz #17, aber auch auf alle anderen Besucher! Bis dahin – see you!
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Autor: bernsteinblog
Sep
12
Montag, 12. September 2016 15:48
Es ist wieder einmal Zeit für ein kleines Quiz: Wer uns bis zum 15.09.16, um 15:00 Uhr den Mädchennamen (maiden name) und das Geburtsdatum der seit Juli amtierenden Premierministerin von England, Theresa May, nennt, nimmt an der Verlosung von 2 x 2 Eintrittskarten teil. Am darauf folgenden Tag besucht Rainer Triller das R²-Oberstübchen und gestaltet einen Abend unter dem Motto »The Literary Battle of Britain«. Für diese Veranstaltung können die Tickets gewonnen werden, Lösungseinsendungen wie üblich bitte nur an die QuizMail. Wir wünschen viel Spaß und freuen uns auf die glücklichen Gewinner, die noch am Donnerstag [15.09.] bis 18:30 Uhr benachrichtigt werden.
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Autor: bernsteinblog
Aug
08
Montag, 8. August 2016 15:43
Gräflich vernachlässigte Geschichte // Was Sabine Bode in ihren Büchern als die Arbeit der Kriegskinder und -enkel, an und mit ihrer kollektiv-individuellen Geschichte so verdienstvoll beschreibt, lässt sich nun an dem Buch von Sacha Batthyány praktisch nachvollziehen. Der Untertitel »Ein Verbrechen im März 1945. Die Geschichte meiner Familie« weist das Thema seiner Aufgabe aus. Freilich exponiert, weil aus altem ungarischen Adel, aber wünschenswert beispielhaft, begibt sich der Großneffe von Margit Gräfin Batthyány, geb. Thyssen-Bornemisza, auf eine beklemmende Recherche nach einem Familiengeheimnis, auf das er durch die bestehende Namensgleichheit zu beteiligten historischen Personen in Presseberichten gestoßen wird, ausgelöst eben durch die Titel gewordene Frage des Schriftstellers Maxim Biller an ihn. Im März 1945 werden am Kreuzstadl in Rechnitz, in unmittelbarer Nähe des Schlosses der Gräfin, etwa 180 jüdische Zwangsarbeiter aus Ungarn in eine von ihnen zuvor selbst ausgehobene Grube geschossen. Ein Teil der Gesellschaft, die an diesem Abend auf dem Schloss ein rauschendes Fest feiert, war daran beteiligt. Auch die Gräfin, die Großtante des Autors? Es gibt Presse in diese Richtung …
Der Bericht über die Suche nach Antworten gelingt dem Autor auch deshalb so spannend, weil der Soziologe die persönlich und historisch widerständigen Recherchen mit Tagebuchpassagen seiner eigenen Großmutter und einer (jüdischen) Zeitzeugin kontrastieren kann. Beides wird gleichsam moderiert durch die geschichtsfaktischen Passagen seiner Forschungen. Was sich liest wie ein Krimi, führt den Autor ins alte Ungarn, in das Nachkriegsösterreich, in die Schweiz der Gegenwart und auch auf die Couch seiner eigenen Psychologie. Der Kriegsenkel Batthyány hat ein bewegendes Buch geschrieben, das auch mutig ist, denn die Analyse der eigenen Vergangenheit ist auch und gerade generationenübergreifend mit ihren Bezügen zum jeweils eigenen Heute so wichtig wie schwierig. Denn: Es hat etwas mit uns zu tun! [AR]
Sacha Batthyány / Und was hat das mit mir zu tun? / Kiepenheuer & Witsch / 254 Seiten / 19,99 Euro // Buch bestellen
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Autor: bernsteinblog
Aug
08
Montag, 8. August 2016 15:28
Unsere gute Fee hat erneut ihren Dienst versehen und den Gewinner ermittelt. Im BernsteinQuiz #16 haben wir nach der Person gefragt, der das neue Buch von Ingeborg Gleichauf gewidmet ist. Mitte Januar erscheint bei Klett-Cotta das Buch »Poesie und Gewalt. Das Leben der Gudrun Ensslin« aus ihrer Feder. Das haben einige gewusst oder findig recherchiert, ein Gewinner, der sich allerdings ungenannt in Bonn freuen möchte, wurde von der BernsteinFee aus dem Topf gezupft und erhält das R²-Leseleder in Schwarz. Wir danken allen Einsendern für’s Mitmachen!
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Autor: bernsteinblog
Jul
27
Mittwoch, 27. Juli 2016 15:11
Anders als die Lösung unseres aktuellen Rätsels war der Sommer bisher kaum eine Ankündigung wert. Ein kleines Quiz mag da willkommen sein. … So ist für Mitte Januar 2017 das neue Buch von Dr. Ingeborg Gleichauf (Freiburg) angekündigt, die zu unserer und des Publikums Freude auch schon zweimal im Oberstübchen der Buchhandlung R² ihr jeweils aktuelles Werk vorgestellt hat. Gewidmet ist das neue Buch, das erzählend analytisch und biografisch informiert, einer Persönlichkeit der jüngeren Zeitgeschichte, die eben nicht nur das war, was gemeinhin mit ihr verbunden wird. Sie war eben auch »eine literarisch hochgebildete Person. Umfassend beschreibt die Autorin [ihre] geistige wie politische Entwicklung und zeigt, wie aus dem intellektuellen Bürgertum des Nachkriegsdeutschlands gewaltbereite Radikalisierung möglich war«, so die Ankündigung des Verlags. Wer uns – bitte nur an die QuizMail – bis zum 06. August 2016, 16:00 Uhr, die Person nennt, die Gegenstand der Januar-Novität aus der Feder von Ingeborg Gleichauf ist, nimmt an der Verlosung eines unserer »R²-Leseleder« teil. Das ist ein Lesezeichen aus Leder (4,5 x 14,5 cm), geprägt mit dem Signet der Buchhandlung, eben dem »R²«. Der/die GewinnerIn kann dann noch bestimmen, ob ihn (oder sie) das eigene Exemplar in dunkelbraun oder schwarz mehr erfreuen würde!
Übrigens ist eine Lesung mit der Autorin angefragt, befindet sich in Planung. Dazu dann demnächst mehr, nun erst einmal: viel Freude beim rätseln bzw. lösen!
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Autor: bernsteinblog
Jul
12
Dienstag, 12. Juli 2016 11:16
Die Macht des Geschriebenen // Bestimmte Grausamkeiten verlieren ihre Aktualität nicht. »Adressat unbekannt« von Kressmann Taylor, 1938 im New Yorker Story Magazine erstmals publiziert, verbrieft ein solches Phänomen: zu lesen ist die Korrespondenz zwischen einem Deutschen, Martin Schulse, und einem jüdischen Amerikaner, Max Eisenstein, im Zeitraum von Hitlers Machtergreifung. Die beiden sind Freunde und betreiben gemeinsam eine Kunstgalerie in San Francisco. Selbst Martins Heimkehr in seine Heimat vermag an der über Jahre gewachsenen Bindung der beiden nicht zu rütteln – so der Eindruck bei der Lektüre des ersten Hin-und-Her. Im Laufe nur weniger Briefe und kürzester Zeit ändert sich dann alles. Martin macht Karriere in und mit dem neuen politischen System in Deutschland. Als Funktionär der NSDAP verbietet er seinem jüdischen Freund den Kontakt und bricht die Korrespondenz mit ihm ab. Sogar Max‘ Hilferuf in Sorge um seine Schwester Griselle, mit der Martin einst weit mehr verband, als die Schwester seines Freundes zu sein, stößt auf taube Ohren. Inständig bittet der Bruder den alten Freund, Griselle zu suchen und sie zu beschützen. Die Antwort, die er dann erhält, ist katastrophal: Griselle, nach München geflohen, da sie ihren ehemaligen Geliebten nach Informationen ihres Bruders dort weiß, wird jede schützende Hilfe verwehrt – schlimmer noch, Martin liefert sie der SA aus. Sie wird vor seinem Haus erschossen. Ein erstes Mal retourniert ein Brief mit dem Vermerk »Adressat unbekannt«. Aus und mit diesem Schmerz schreibt Max nun regelmäßig an Martin. Keiner der folgenden Briefe ist bei diesem Absender vor Zensur sicher: alle codieren vermeintlichen Kunstschmuggel, illegale Geschäfte, Geldtransfer und Kontakt zu Juden. Anfang 1934 schreibt Martin dann flehend zurück; Max‘ Briefe brächten ihn in furchtbaren Verdacht, ihm drohe der Parteiausschluss, seine Familie sei spürbar gefährdet. Max schreibt noch zwei Mal in gewohnter Form Briefe, den dritten erhält er mit dem Vermerk zurück »Adressat unbekannt«. Diesem Briefwechsel auf engstem Raum wünscht man den Vermerk »Adressat: Jedermann!« [PR]
Kressmann Taylor / Adressat unbekannt / Atlantik Verlag / 96 Seiten / 10,00 Euro … das Buch kaufen (schöne Neuausgabe, erscheint: August 2016)
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Autor: bernsteinblog
Jul
08
Freitag, 8. Juli 2016 13:06
Es ist wieder soweit! – Am kommenden Sonntag (10.07.2016, 12:00 bis 18:00 Uhr) steigt das diesjährige Holzgassenfest und auch das R² ist wieder dabei. Die Einkaufszone der Herzen inmitten der Stadt bietet mit ihren Läden und dann stattfindenden Straßenverkäufen Raum für ein herrliches Flanieren, denn auch das Wetter soll – endlich einmal! – Sommer ›spielen‹. Also kann bei Sonnenschein ein ausgedehnter Bummel gemacht, können schöne Dinge angeschaut und ja: auch gekauft werden – alles, was die gute Laune steigert. Musik, leckeres Essen und nette Menschen tun ein Übriges für Ihr Wohlbefinden. Wunderbar kombinieren lässt sich das Erlebnis Holzgasse an diesem Sonntag noch dazu mit einem Besuch auf dem Markt, wo von 10:30 bis 18:00 Uhr der Keramikmarkt stattfindet. Dort gibt es Erlesenes aus Ton, KunstHandwerk im besten Wortsinne. Natürlich freut sich auch das R² über zahlreiche Flaneure, wir haben Titel aus dem Modernen Antiquariat für Sie (und Ihren Urlaub?!) ausgesondert. Übliches Prinzip: Sie zahlen, was Ihnen Ihre ›Beute‹ wert ist; die Erlöse daraus fließen in unser (das ist: Ihr) Kulturprogramm!
#lesenfüreinengutenzweck
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Autor: bernsteinblog
Jul
06
Mittwoch, 6. Juli 2016 15:37
SAXA in der Siegburger Holzgasse! Erst: Gedichte im R² – dann: Ausstellungseröffnung im Lais Espressostudio
Sonntag, 21. August 2016, ab 11:00 Uhr
»Wieviel Du erträgt mein Ich?« fragt sich SAXA in seinem im Bernstein-Verlag erschienenen Gedichtband. Und der Wortmaler gibt Antworten. Seine Beobachtungen menschlichen Wirkens und Werkens sind detailverliebte, uneitel ehrliche und herrlich tiefsinnige Selbstreflexionen. Formal wie inhaltlich beackert er ein weites Feld, das der enormen Bandbreite der Grundthematik wunderbar gerecht wird. Seit seiner Jugend dichtet und denkt SAXA im Land der Dichter und Denker. Seine Niederschriften sind Tagebuch, Notizen, Fortsetzungsromane, Episodenfilme, Karikaturen, Pamphlete, Liebesbriefe, Selbstjustiz, wissenschaftliche, soziologische und philosophische Abhandlungen, Kabarett, Hohelied und Resümee gleichermaßen. Er schreibt heroisch, ironisch, zynisch, sachlich, einfühlsam, humorig, sarkastisch, wertschätzend, unglücklich, böse, doch stets auf den Punkt und bewegend. Da liebt einer Worte und Sprache und die Möglichkeiten, die sie ihm bieten, und entführt uns in bisweilen skurrile Gedankenwelten. Hinter SAXA verbirgt sich Sascha A. Lehmann, geb. 1975 in Siegen, in Köln lebend. Er studierte Medizin, promovierte in Kinder- und Jugendpsychiatrie und widmete sich anschließend auch beruflich seinen Leidenschaften: Kunst, Design und Wein. Heute betreibt er neben seinem Atelier ein Studio für Kommunikationsdesign sowie einen Weinhandel. Seine handgeschriebenen Wortmalereien sind regelmäßig in Ausstellungen, Museen und Sammlungen im In- und Ausland zu finden. »Wieviel Du erträgt mein Ich?« ist sein literarisches Debüt. Er ist Mitglied des Bundesverbands Bildender Künstler und der Ärztekammer Nordrhein.
Programmablauf:
11 Uhr: SAXA liest seine Gedichte im R², Holzgasse 45
im Anschluss …
12 Uhr: SAXA eröffnet seine Ausstellung, Lais | espressostudio, Holzgasse 25
Dauer der Ausstellung: 21.08. bis 30.09.2016
Bibliographische Angaben zum Buch:
SAXA – Wieviel Du erträgt mein Ich? Gedichte
112 Seiten, 55 Gedichte, 12 s/w Abbildungen
Bernstein-Verlag, Gebrüder Remmel
€ 16,80 / ISBN 978-3-945426-18-0
Preis für den »Shop-Hop« am Sonntag:
15,- Euro (Karten und -vorbestellung ab jetzt in der Buchhandlung, T 02241.8667170)
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Autor: bernsteinblog
Jun
28
Dienstag, 28. Juni 2016 16:58
Hier sind auswahlweise ein paar Neuzugänge aus der Abteilung Belletristik im Modernen Antiquariat aus dem R² – es wächst und bald ist für jeden etwas dabei! Im Oberstübchen gilt: der Käufer macht den Preis, zahlt, was ihm die Bücher wert sind und stützt mit dem Erlös das Kulturprogramm der Buchhandlung. Lesen für den guten Zweck, wo geht das sonst?!
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Autor: bernsteinblog
Jun
27
Montag, 27. Juni 2016 12:32
Wirklich vergeblich gekämpft? // Braucht es für die (Wieder-)Lektüre eines bereits betagten, aber zeitlos fein gearbeiteten Textes einen Anlass? Sicher nicht. Marguerite Yourcenar betreibt in dem kleinen Buch, das einen langen Brief des Protagonisten an seine Ehefrau präsentiert, ein so wahrhaftiges Ringen mit seinen homoerotischen Neigungen, wohl eher noch seiner Homosexualität. In »Alexis oder Der vergebliche Kampf« findet sich die »Beichte« eines jungen Mannes an seine – durchaus geliebte – Ehefrau und Mutter des gemeinsamen Sohnes. Natürlich können weder die Ehe, noch das dann gemeinsame Kind zu Mitstreitern gegen die eigene Natur werden, der junge Vater Alexis hat bis zum Moment der Einsicht dagegen gekämpft, aber (natürlich) vergeblich. Dieser innere Konflikt wird von Yourcenar so schonungslos ehrlich entfaltet, dass das Buch mit seiner dennoch blühenden Sprache ohne Zweifel als ein kleines Juwel der ›Bekenntnis‹-Literatur bezeichnet werden kann. Dass diese Sprache uns heutigen ein wenig, aber in durchaus unschädlichem Maß antiquiert vorkommt, entfaltet umso größere Wirkung, weil ›der Kampf‹ seit 1929, also seit Erscheinen des Buches, individuell und gesellschaftlich zwar weitergekämpft und auch mit einigen Fortschritten ausgetragen wurde, aber noch nicht zu Ende (gekämpft) ist. Dass hier mit Marguerite Yourcenar eine Frau den Seelenraum männlicher Homosexualität im Aufprall auf die Welt so fein- und scharfsinnig ausbreiten kann, zeigt die menschliche, trotz aller Nuancen eben nicht vorrangig an ein Geschlecht gebundene Dramatik dieses Kampfes gegen sich selbst, besser: sein Selbst, oder noch besser: die Konvention. Großartige Sätze und Ideen, machen die Lektüre des schmalen Bändchens noch eindrucksvoller. Ein Beispiel – der letzte Satz der »Beichte«. Dort: »Ich bitte Sie aufrichtig und demütig um Verzeihung: nicht weil ich Sie verlassen habe, sondern weil ich so lange geblieben bin.« [AR]
Marguerite Yourcenar / Alexis oder Der vergebliche Kampf / Verlag Carl Hanser / 137 Seiten / 14,90 Euro // … das Buch kaufen
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Autor: bernsteinblog