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Albert Schweitzer und Albert Camus – 2013 revisited!

Freitag, 6. September 2013 16:45

Signaturen_ASAC

[…] Sie haben sich weder gekannt noch finden sich in ihren Schriften Hinweise, dass sie überhaupt voneinander Notiz genommen hätten. In den Intentionen ihrer Werke lassen sich aber bemerkenswerte Analogien finden. Gerade der Vergleich dieser aus sehr unterschiedlichen Quellen schöpfenden Schriften könnte helfen, auf der abschüssigen Bahn der Sachzwänge Argumente zum Widerstand zu entwickeln. So sprechen sich die Werke Camus‘ und Schweitzers deutlich für die Achtung jedes einzelnen Lebens, für die ehrende Wahrnehmung der uns umgebenden Natur aus. Beide mahnen eine Begrenzung auf ein menschliches Maß in allem Handeln an.

In der politischen und wirtschaftlichen Kultur unserer Zeit scheinen aber immer noch Zweck und Gewinn die Maßlosigkeit aller Mittel zu heiligen. So wird auch ein eigenständigeres Denken und Handeln der Bürger ständig untergraben.

Das Bestreben der beiden Nobelpreisträger findet in verschiedenen Initiativen heute wieder mehr Beachtung. Daher erscheint es wichtig, es wieder in Erinnerung zu rufen. Hierzu soll diese Schrift beitragen und mit Texten von Camus und Schweitzer aufzeigen, dass ihre Gedanken bis zu den heute aktuellen ökologischen Fragen führen.

[… aus dem Vorwort]

Novität im September 2013:
Klaus Stoevesandt: Albert Schweitzer und Albert Camus – Auf der Suche nach dem menschlichen Maß (= Bernstein-Regal, Nr. 8. Hrsg. von Andreas Remmel, Paul Remmel). 12 x 21 cm, 72 Seiten, Rückenstichheftung, ISBN 978-3-939431-83-1, Euro 6,00 [hier bestellen].

Thema: Ankündigungen, Autoren, Bernstein-Verlag, Novitäten, Personen & Köpfe, Presse | Kommentare (0) | Autor:

Albert Schweitzer – das Heft zum Film …

Samstag, 19. Dezember 2009 13:36

Das Leben von Albert Schweitzer wird ab dem 24.12.09 in einem Kino-Film dokumentiert.
Elemente einer schweizer’schen Alltagsethik, deren ›Aktualisierung‹ sich gerade auch für unsere Krisenzeit (wieder) anbietet und Not tut, hat Claus Günzler im Bernstein-Regal, No. 2, entfaltet. Das Heft können Sie hier bestellen.

Leseprobe:

Als Albert Schweitzer 1923 die ersten beiden Bände seiner Kulturphilosophie publizierte, fiel das Echo bei den Fachphilosophen dürftig aus. Nur wenige Repräsentanten der akademischen Philosophie setzten sich mit ihm auseinander, so zum Beispiel Oskar Kraus und Ernst Cassirer, doch mehrheitlich ignorierte man die Thesen, die da ein kritischer Kopf unter dem Eindruck des afrikanischen Urwalds zur europäischen Kultur vortrug. Schweitzers eigenwillige Art zu philosophieren nahm auf die methodischen Standards der Schulphilosophie zu Beginn des 20. Jahrhunderts wenig Rücksicht, und sein Plädoyer für eine Neubegründung der Ethik entfernte sich so weit von den traditionellen Argumentationsmustern, dass es in der ethischen Debatte keine allgemeine Beachtung finden konnte. Im Unterschied zu den Theologen, die Schweitzers Jesus- und Paulus-Forschung als herausragende Werke des liberalen Protestantismus ohne Zögern in die Fachdiskussion aufnahmen, respektierte ihn die Mehrheit der Philosophen zwar als den ethisch inspirierten Urwaldarzt von Lambarene, nicht aber als einen authentischen Ethiker von akademischem Rang. Diese Tradition des Desinteresses durchbrach 1972 Walter Schulz, der in seinem vielbeachteten Hauptwerk Philosophie in der veränderten Welt die Ethik an konkreten Problemen neu auszurichten versuchte und dabei auch der Position Schweitzers eine wichtige Rolle zusprach[1], doch er blieb eine einsame Ausnahme. […]


[1] W. Schulz, Philosophie in der veränderten Welt, Neske, Pfullingen 1972, S. 740-743; ital. Übers. durch T. Griffero, Le nuove vie della filosofia contemporanea, Marietti, Genova 1986.

Bibliographischer Hinweis:
Claus Günzler: Vom ›Park‹ in die ›Wildnis‹. Albert Schweitzers Modell einer elementaren Alltagsethik [= Bernstein-Regal, Nr. 2]; 12 x 21 cm, 48 Seiten, Rückstichheftung, ISBN 978-3-939431-23-7, Euro 3,00.

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Zitat der Woche (ZdW) #4

Sonntag, 15. November 2009 12:13

[…] Ein Dreifaches liegt uns ob in Goetheschem Geiste. Wir haben zu ringen mit den Umständen, daß die Menschen, die durch diese Umstände in die Arbeit eingeengt und in ihr verzehrt werden, dennoch die Möglichkeit der Geistigkeit behalten. Wir haben zu ringen mit den Menschen, daß sie in der stetigen Ablenkung auf das Äußerliche, das in unserer Zeit gegeben ist, den Weg zur Verinnerlichung finden und auf ihm bleiben. Wir haben zu ringen mit uns und mit allen den anderen, daß wir in einer Zeit verworrener und humanitätsloser Ideale den großen Humanitätsidealen des 18. Jahrhunderts treu bleiben, sie in die Gedanken unserer Zeit übertragen und zu verwirklichen suchen. […]

Q.: Goethe. Vier Reden von Albert Schweitzer; Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1950/56, S. 7-17, hier S. 17.

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